Donnerstag, 21. Juni 2012

9) Straßen in und um Mühlhausen - Teil 1

Germaramark im 8.Jh.

Mühlhausen ...

war im germanischen Königreich Thüringen der Hauptort des Westergaues.., erhielt aber den jetztigen Namen erst unter den Franken, die entlang der Germaramark, dem fränkisch-sächsischen Grenzgebiet zahlreiche Orte mit der Endung -HAUSEN gründeten ..






MÜHL-HAUSEN
Der Ort an der wichtigen Unstrutfurt besaß schon früh eine Mühle und erhielt so den Namen Mühl-hausen ..
Hier kreuzten sich schon früh wichtige Fernstraßen.., wie die Straße aus Südwestdeutschland über Eisenach - Mühlhausen - Sondershausen in Richtung Magdeburg (A)
Auch der alte Hessenweg von Kassel -Eschwege - Mühlhausen in Richtung Osten (B) und die Königsstraße von Göttigen - Heiligenstadt - Mühlhausen - Erfurt (C) .., sowie die Lange Straße aus dem Westharz über Mühlhausen zum Thüringer Wald in Richtung Bayern (D)
 waren wichtige Fernstraßen, die sich in der Königspfalz kreuzten ..
So bildete sich in unmittelbarer Nähe der wichtigen Unstrutfurt (.. bei der heutigen Wagenstedter Brücke ..) die fränkische Ansiedlung Mühlhausen, die wohl neben der Wassermühle auch eine Kirche oder Kapelle, die spätere Georgikirche, erhielt.

Königspfalz
Auf der untenstehenden Karte wird die frühe  Entwicklung der Königspfalz Mühlhausen und die mögliche Führung der frühen Fernstraßen aufgezeigt.
Westlich der fränkischen Ansiedlung bei St.Georgi (1) enstand wohl zuerst ein fränkisch-ottononischer Königshof, der dann zur königlichen Pfalzburg (2) weiter entwickelt wurde und im Süden hatte sich schon früh die Marktsiedlung bei St.Kiliani (3) entwickelt.
Aber auch am Plänchen (4) und der vermuteten alten Siedlung Wasserfelchte zwischen St.Jakobi und St.Nikolai (5) dürfte es alte Marktplätze und kleinere Ansiedlungen gegeben haben.


Marktsiedlung St.Kilian
Bei der Ansiedlung von St.Georgi (1) trafen die alten Fernstraßen aus dem Westen und Nordwesten (A, B und C) auf die Nord-Südstraße (D - H) von der bei St.Kiliani (3) die Straßen nach Südosten (G) und Südwesten (I) abzweigten ..







Heerstraße
Zu den wichtigsten Fernstraßen dürfte schon damals der alte Hessenweg (A) gehört haben, der von Kassel über Eschwege, Frieda und Lengenfeld unterm Stein nach Eigenrieden und von dort vorbei an Pfafferode über den Tonberg und den Alten Blobach zum Plänchen führte, von wo es entweder direkt zum Königshof oder nördlich an diesem vorbei, zur Nord-Südstraße und damit zur Unstrufurt ging.
Vor dem späteren Kaisertor am Ende des Alten Blobachs traf der alte Hessenweg mit der Königsstraße (B) zusammen, die aus Göttingen und Heiligenstadt kommend über Dörna und Hollenbach und die heutige Mittelstraße hier her führte.
Die alte Straße in den Norden über Ammern - Dachrieden -Hüpstedt (C) führte Anfangs westlich der Unstrut bei St.Daniel (.. am Danielsgraben ..) zum Unterdorf in Ammern und an der Luhne entlang über die Mark in Richtung Dachrieden.. Sie könnte anfangs von der heutigen Feldstraße nördlich des Königshofes oder vom Plänchen durch die heutige Ammerstraße ihren Anfang genommen haben.
Handelsweg
 Von der Unstrutfurt bei der heutigen Wagenstedter Brücke führten schon früh drei wichtige Straßen nach Norden und Nordosten.
Die Lange Straße (D) kam aus Nord-deutschland  westlich am Harz vorbei (Goslar) und führte an der Burg Tuttensode bei Reiser vorbei nach Mühlhausen, von wo sie über die Erfurter Höhle (H) in Richtung Waltershausen und über den Thüringer Wald und Meiningen in den Süden führte.   





Mühlhausen im 9.Jh.
Der Saalfelder Weg (E) führte über den Forstberg und Saalfeld zum Dün und von dort nach Nordhausen.., während die Fortführuing des Hessenweges (F) über Görmar, Grabe, Körner und Schlotheim in Richtung Osten führte..
Aus dem Erfurter Raum bei Gebesee kam eine alte Heerstraße (G) über Tennstedt und Bollstedt, die über den Schadeberg nach Altmühlhausen bei St.Georgi führte..

Die nach Süden führende Lange Straße (H) .., die von der Unstrutfuhrt über die Kilianistraße und durch die Erfurter Höhle verlief.., wurde bereits erwähnt.., an ihr lag der vom König priviligierte Markt bei St.Kiliani (3)
Von diesem Markt zweigte wohl auch die alte Straße nach Südwesten (I) ab, die über die heutige Görmarstraße, Röblingstraße, Untermarkt, Spielbergstraße und Dorlaer Platz nach Felchta und über die Vogtei und Eisenach in den Südwesten führte. An dieser Straße lag wohl auch die alte Ansiedlung von Wasserfelchte(5), von wo wahrscheinlich auch eine Verbindungsstraße zum Königshof (2) führte..

Zu diesem Zeitpunkt im 8. bis 9.Jahrhundert gab es wohl im Bereich der Altstadt (Untermarkt) noch keine städtische Bebauung, vielleicht aber schon einzelne Höfe königlicher Dienstleute ... und die Neustadt mit dem Obermarkt entstand sowieso noch später ..

Davon soll in den weiteren Teilen noch berichtet werden .. 

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