ein kleiner geschichtlicher Überblick ...
.. Auf meiner Blogger-Seite "Mühlhausen - Geschichte und mehr" hatte ich ja im Beitrag Nr.76 bereits die "Häuser am Untermarkt" vorgestellt.., aber dabei kam die Geschichte des Marktes doch etwas zu kurz und deshalb soll hier noch eine kleine Ergänzung folgen.
Entwicklung der Stadt im Mittelalter |
.. die geplante Stadt .. trigonometrische Einordnung von St.Blasius .. |
Hier entstand westlich der fränkischen Ansiedlung bei St.Georgi ein Königshof.., die spätere Reichsburg und südlich davon eine Marktsiedlung bei St.Kiliani.
Wahrscheinlich im 9. bis 10. Jahrhundert entstand dann am Wasserlauf der Schwemmnotte die mühlhäuser Altstadt mit ihrem späteren Zentrum am heutigen Untermarkt.
Ob die vermutete Vorburg zwischen Altstadt und Reichsburg nur aus festen Höfen der Ministerialen bestand oder durch eine umfassende Befestigung geschützt war, ist bis heute noch völlig unklar.
Sicher ist nur, das westlich der Altstadt eine weitere Besiedelung bei St.Jakobi entstand und nördlich davon die geplante Anlage der Neustadt mit der Marienkirche.
Der spätere Rathausstandort hatte wohl bereits damals eine verbindende und beherrschende Stellung in der Stadt des Königs.
Mit dem Bau der inneren Stadtmauer um 1200 war dann die Entwicklung des Stadtkerns abgeschlossen, während sich an den Ausfallstraßen in Anlehnung an vorhandene Feudalhöfe die Vorstädte entwickelten.
Es fällt auf, daß schon in früher Zeit eine planmäßige trigonometrische Einordnung wichtriger Bauten der Königsstadt erfolgte.
Hier wurden wichtige vorhandene Bauten als Bezugspunkte gewählt und danach weitere Bauten angeordnet.
So lässt sich für die St.Blasius-Kirche eine Einordnung von dem von mir ermittelten Bezugspunkt auf der Burg zur bereits vorhandenen St.Kiliani-Kirche bzw. deren Vorgängerbau nachweisen. Beide haben zum Bezugspunkt auf der Burg einen Abstand von 120 Ruten und auch der durch zwölf teilbare Abstand von 132 Ruten zwischen beiden Kirchen entspricht dem damaligen Maßverständnis.
(.. Der von mir ermittelte Bezugspunkt auf der Burg - der wahrscheinlich nach 1180 geändert wurde - konnte für zahlreiche trigonometrische Einordnungen in der Stadt nachgewiesen werden ..)
St.Blasius .. Zentrum der Altstadt |
Die Mitteilung in der Chronik über die Gründung im Jahre 970 durch Kaiser Otto I. ist urkundlich nicht belegt und auch spätere Einordnungen lassen sich nicht konkret nachweisen.
Fest steht nur, daß bei der Übergabe der Königskirche von St.Blasius an den Deutschen Orden im Jahre 1227 bereits ein romanischer Vorgängerbau bestannd, dessen Elemante sich noch im Westteil der Kirche nachweisen lassen.
Erst nach der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde wohl mit dem heutigen frühgotischen Bau der Kirche begonnen, die dann in der ersten Hälfte des 14, Jahrhundert fertiggestellt wurde.
Nach Bühner dürfte der Sprengel der St.Blasius-Kirche anfangs auch den Bereich der Burg und Vorburg (Allerheiligen) und vielleicht auch von St.Kiliani eingeschlossen haben, so daß der Begriff Altstadt auch für diese Bereiche anzuwenden wäre.
Kristan von Mühlhausen |
Seit 1217 als Pfarrer von St.Blasius nachgewiesen und später als Bischof von Samland in Ostpreußen .., hatte er den Neubau der gotischen Kirche wesentlich vorangetrieben und wurde dann hier auch 1295 im Chor der Kirche beigesetzt.
Am heutigen Kristanplatz - der nach dem bedeutenden Ordensherren benannt wurde - lag im 13. Jahrhundert der Ordenshof der Altstadt. Reste der historischen St.Annenkapelle aus dieser Zeit kann man noch im dortigen Haus der Kirche besichtigen.
Auch die Klöster der Umgebung haben am Untermarkt ihre Spuren hinterlassen.
So wurde der Klosterhof des Ziesterzienserklosters Volkenroda (Untermarkt 17) und der "Bürenhof" des Klosters Beuren (Untermarkt 7) bereits im 13. Jahrhundert erwähnt.
.. die Neue Laube .. |
Die Bezeichnung im Jahre 1415 als Neue Laube, deutet auf einen Neubau hin , der dann lange als Tuchlaube diente, wo die wohlhabenden Tuchhändler ihre Ware anboten.
Ab 1611 war hier dann auch die srädtische Waage, wo der Waagemeister seinen Sitz hatte.
Die wohlhabenden Tucherer oder Gewandschnitter hatten lange Zeit das Monopol für den Tuchhandel in der Stadt und erst im 17. Jahrhundert durften dann die Weber auch hier ihre Tuche verkaufen.
Jahrmarkt am Untermarkt - Bildmontage - |
Der Untermarkt wurde 1824 von Altenburg wie folgt beschrieben:
".. liegt zwischen der Kirche Divi Blasii und der Waage,wozu noch der Töpfermarkt mit gerechnet wird.
.. Dieser Markt ist nicht so groß als der Obermarkt, hier wird des Sonnabends der Wochenmarkt wechselweise mit dem Obermarkte alle 14 Tage und der 2te und 3te Jahrmarkt gehalten .."
Der Töpfermarkt, auf dem die Töpfer ihre Ware verkauften, lag auf der Ostseite der Waage.., wie die Neue Laube damals geannt wurde und westlich der Divi Blasii-Kirche befand sich damals der Kirchhof der Unterstadt.
Bereits 1349 hatte Kaiser Karl IV. der Stadt das Privileg zur Einrichtung einer Schule erteilt. Mitte des 16. Jahrhunderts entstand dann am Untermarkt eine evangelische Schule.
.. neue evangelische SDchule .. |
Die Schulen der Stadt waren Mitte des 16. Jahrhunderts reformiert worden und so entstand damals auch im säkularisierten Brückenkloster die erste "Mägdeleinschule".
Lesebuch von 1657 |
Johann Sebastian Bach |
.. aber Johann Sebastian Bach war nur von 1707 bis 1708 als Organist an der Divi Blasii-Kirche tätig. Zu dem relativ kurzen Aufenthalt in der Freien Reichsstadt dürften auch die ständigen Streitigkeiten zwischen den Orthodoxen und den Pietisten in der evangelischen Gemeinde beigetragen haben, ein Klima, in dem der junge Komponist keine Zukunft sah.
Da nach dem Stadtbrand von 1707 und dem Zustrom von Kriegsflüchtlingen auch die Wohnverhätnisse in der Stadt relativ schlecht waren, zog er bald wieder fort.
Geblieben ist seine Ratswechselkantate, das erste Werk, das zu seinen Lebzeiten gedruckt wurde.
Auch sein Sohn Johann Gottfried Bernhard Bach, der 1735 - 37 Organist an der Marienkirche war, verließ die Stadt iweder, weil ihm die "Strenggläubigen" immer wieder Schwierigkeiten bereiteten.
Divi-Blasii-Kirche im 19.Jh. |
So berichtet er, daß die Seigerglocke am Nordturm 1626 zerbrach und durch eine neue,12 Zentner schwere Glocke ersetzt wurde.
Die auf der Nordseite angebaut Außentreppe zur "Emporkirche" wurde 1679 angebaut und es mußten zahlreiche Gräber hierzu beseitigt werden.
Weiter schreibt er..:"Bei dieser Kirche war auch ein geräumiger Kirchhof zum Begräbnis angelegt, welcher mit Linden besetzt und mit einer Mauer umfasst war. ... Diese Mauer .. wurde 1802 mit Raths-Consens vom General von Pellet abgebrochen, der Kirchhof gleichgemacht und der Gottesacker vor das neue Pfortenthor verlegt..."
Seigerglocke, Außentreppe und auch die "Emporkirche" sind inzwischen verschwunden, aber trotzdem bietet die Untermarktskirche auch heute noch ein imposantes, majestätisches Bild.
.. die preußische Königsfamilie .. |
Majestetisch ging es auch nach dem Übergang der Freien Reichstadt Mühlhausen an das Königreich Preußen im Jahre 1802 zu.
Ein Jahr nach der Aufhebung der Reichsfreiheit besuchte das preußische Königspaar die neuen Besitztümer und Untertanen und wohnte im Lutterothschen Hause am Untermarkt 12.
Königin Luise kam zwar einen Tag später als der König an, aber die Bürger der Stadt bereiteten ihr einen überaus herzlichen Empfang.
Vor dem Haus waren die Knaben und Mädchen der Schulen mit ihren Lehrern wie zum Brunnenfest geschmückt aufgezogen und sangen extra verfasste Loblieder auf das Königspaar.
Natürlich fehlte auch die Schützenkompanie nicht und zahlreiche Bürger jubelten dem neuen Landesherrn und seiner Gattin zu.
.. preußische Hauptwache bis 1876 .. |
Bereits beim Übergang der Stadt.an Preußen hatte das preußische Militär im Jahre 1802 die bisherige Waage auf dem Untermarkt als Hauptwache übernommen.
Über siebzig Jahre diente dann das historische Gebäude als Standort der preußischen Garnison.
Vor der Hauptwache wurde exerziert und hier fanden auch die öffentlichen Bestrafungen statt. So mußten hier 1805 zwei Soldaten "durch die Gasse" gehen, das heißt Spießruten laufen, eine Bestrafung, die damals bei zahlreichen Armeen noch üblich war, ebenso so wie die Prügel beim Exerzieren.
1876 wurde dann das alte Gebäude abgerissen.., für die Garnison waren neue Gebäude am Blobach entstanden.
Untermarkt mit Straßenbach um 1890 |
Hier floss damals auch noch der Straßenbach entlang, der hinter dem Felchtaer Tor von der Schwemmnotte abzweicgte und über den Untermarkt zur Erfurter- und zur Röblingstraße führte.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts verschwanden dann die Straßenbäche aus dem Stadtbild. Die Stadt erhielt eine Wasserleitung und es entstanden neue Abwasserkanäle, durch welche die Abwässer zur Kläranlage am Rieseninger Berg geleitet wurden. So wurde auch der Untermarkt im Jahre 1894 kanalisiert.
1898 .. die erste Haltestelle |
Die erste Haltestelle befand sich damals direkt vor dem Gasthaus zum Kronprinz (heute Café Schikore) und eine zweite an der Ecke Linsenstraße. Erst später hielt die Bahn dann an der Westseite der Divi Blasii-Kirche.
Der Fahrpreis vom Bahnhof bis zur Aue betrug 10 Pfennig und ab 1900 von der Aue bis zum Weißen Haus weiter 10 Pfennig.
Gegenüber vom Gasthaus zum Kronprinz befand sich damals an der Ecke Erfurter Straße der "Englische Hof" (.. das spätere Hotel Schlenker ..) und besonders an der Nordseite waren neue Banken und Geschäfte entstanden, wie die Eisenwarenhandlung von I.C.Hartung, die in der Thomas-Müntzer-Straße ein großes Bahnlager hatte, aber auch kleinere Geschäfte, wie die Heinrichshofensche Buchhandlung von Ernst Gundrum.
Wochenmarkt um 1900 |
Hier boten die Gärtner aus der Stadt und die Bauern aus der Umgebung ihre Ware an. Besonders die "Gotterschen" und die "Vogteier" waren hier zahlreich vertreten.
Der mühlhäuser Mundartdichter Georg Wolff hat das in einem seiner Gedichte festgehalten:
"Dr Wochen zweimol es hie Marrt, baal uben, baale ungen;
Do wärd getrain, gezerrt, gekarrt, un uff- un zugebungen ..
Im Sommer koom´n se in de Schtaadt, manchmol schunt d´s Nachts üm eine,
Se brengen Till un Kopfsalaat, un lain se uf de Schteine ..
Nich lange duurts, do wärds su vull, von Mainschen, orm un riiche..,
Se schubsen sich wie narrsch un tull, keins well d´n annern wiche .."
Bismarkbrunnen |
Über 1000 Bürger - vorwiegend die Krieger-, Schützen-, Sport und Gesangsvereine - nahmen an der feierliche Zeremonie teil, an der Oberbürgermeister Trenkmann die Festrede hielt.
Die Kosten für den Brunnen von ca. 11.000 Mark waren durch Spenden aufgebracht worden.
Im nebenan liegenden "Preußischen Hof" (Untermarkt 11) war 1907 eine Ortsgruppe des Deutschen Mittelstandvereins gegründet worden, dem zahlreiche Unternehmer der Stadt beitraten.
Im April 1917 war der Untermarkt erneut Schauplatz eines besonderen Ereignisses.
Hier fand fand ein viel besuchtes Platzkonzert anlässlich der Zeichnung der 6.Kriegsanleihe statt. Die Glocken läuteten, die Bürger jubelten und spendeten und die Männer machten sich zum Einsatz an der Front bereit. Im Kreisgebiet wurden über 10 Millionen Reichsmarkt gezeichnet.
Im gleichen Jahr wurden dann Kohlen und Lebensmittel streng rationiert und von den Fronten im Westen und Osten kamen immer mehr schlechte Nachrichten und hunderte Verwundete zurück.
1922 wieder ein Großereignis am Untermarkt. Etwa 8.000 Teilnehmer demonstrierten hier für den Schutz der jungen Weimarer Republik...,
..der 1.Weltkrieg und die Kaiserzeit war Geschichte ..
Benzinzapfstelle um 1926 |
(Gegenüber der Eisenwarenhandlung von I.C.Hartung)
Bereits Anfang des Jahrhunderts fuhren ja die ersten Automobile durch die Straßen der Stadt und die Firma Osterhagen in der Erfurter Straße 2 bot neben modernen Personen- und Lastwagen auch drei Automobile für Reise- und Spazierfahrten an.
Tankstelle am Untermarkt um 1930 |
1943 gab es immer noch den "Preußischen Hof" (Untermarkt 11).., die Fleischerei Hippius und Bubers Bierstube (Nr.14).., an der Ecke der Brunnenkreßstraße die Bäckerei Demme (Nr.15) und in der Nr.17 das Amtsgericht..
Neben dem Hotel Schlenker, das ja eigentlich zur Erfurter Straße gehörte, lag das Friseurgeschäft Hottop (Nr.18).. und die Drogerie Scherzberg (Nr.19/20)
Auf der Nordseite dann der Stellmacher Henze (Nr.24) und die Firma Gebr.Heyser (Nr.27) sowie das Eisenwarengeschaft von I.C.Hartung (Nr.30).., die Buchhandlung Gundrum, die Kommerzbank, die "Hopfenblüte", die Fleischerei Hippius und das Herrenbekleidungshaus Wilhelm Köhler.
5.April 1945 .. vor dem Transport in die Gefangenschaft |
Dann war auch diese Zeit vorbei und am 5.April 1945 traten auf dem Untermarkt die Soldaten der Wehrmacht zum Abtransport ins Gefangenenlager an.
Mühlhausen war von den amerikanischen Truppen fast kampflos besetzt worden.
Anfang Juli 1945 kam die Stadt aber dann zur sowjetischen Besatzungszone und wieder zog eine neue Ordnung ein.
Aus dem "Preußischen Hof" wurde jetzt der "Thüringer Hof", in den dann ein paar Jahre später die Verwaltung der HO Mühlhausen einzog.
1952 .. ab jetzt Wilhelm-Pieck-Platz |
Aus der Filiale der Commerzbank wurde die Deutsache Notenbank .. und auch sonst änderte sich bald das Bild des Handels.., Konsum und HO übernahmen nach und nach die Gaststätten und Geschäfte.
Mit der Straßenbahn der Unterstadtlinie konnte man aber immer noch zum Bahnhof und bis zum Weißen Haus fahren.
17.Juni 1953 .. Ausnahmezustand .. |
Am 17.Juni 1953 war der Untermarkt dann wieder Schauplatz einer großen Demonstration.
Mühlhäuser Bürger und Bauern aus der Umgebung (.. zum Teil durch die Nachrichten des RIAS aus Berlin informiert ..) forderten die Aufhebung der letzten Beschlüsse der SED, die eine Verschlechterung für zahlreiche Bürger bedeuteten. Über 1.000 Demonstranten erzwangen die Freilassung von Häftlingen aus dem Amtsgericht und einige griffen den FDJ-Kreissekretär tätlich an.
Erst als sowjetische Truppen anrückten, löste sich die Demonstration auf dem Untermarkt auf.
Später wurden 15 Teilnehmer verhaftet und davon 8 zu Freiheitsstrafen verurteilt.
HO-Vst Rundfunk-Fernsehen |
In den Folgejahren ging dann auch am Wilhelm-Pieck-Platz der Aufbau des Sozialismus weiter.
Aus der bisherigen Schuhmacherei an der Ecke Brückenstraße wurde die HO-Verkaufsstelle Rundfunk/Fernsehen.., in der dann später die HO-Elite-Drogerie eingerichtet wurde.
Das Modehaus Köhler wurde erst als HO-Herrenbekleidung weiter geführt und dann zum HO-Exquisit-Modesalon umgebaut.
Neben dem Geschäft der Gebr.Heyser, in dem auch das DER-Reisebüro zuhause war, richtete die GPG Edelweiß eine Blumenverkaufsstelle ein.., zu der man allerdings gute Beziehungen haben mußte, um zu Familienfeiern was passendes zu finden.
Vitamin-B war übrigens im gesamten Handel von Vorteil..., denn begehrte Waren waren knapp.. und gerade da die Nachfrage groß.
1969 .. die letzten Straßenbahnen |
Gleichzeitig mit dem Bau des HO-Hotels "Stadt Mühlhausen", erfolgte die Umgestaltung des Platzes und nach der bereits 1968 erfolgten Stilllegung der Oberstadtlinie, kam dann auch hier das Aus für unsere "Elektrische"..
Auf der Ostseite war inzwischen der siebengeschossige Hotel-Neubau fast fertig gestellt und hier, wie auch im bisherigen Altbau des Schlenker-Hotels erfolgten jetzt die Ausbau- und Einrichtungsarbeiten.
HO Hotel "Stadt Mühlhausen" |
Unterstadt-Buslinie am Untermarkt |
Der städtische Verkehr war jetzt ganz auf den Omnibusbetrieb umgestellt worden.
Kampfgruppen vor der "Ehrentribüne" |
In den siebziger Jahren stand dann die "Ehrentribüne" zum 1.Mai auf dem Wilhelm-Pieck-Platz.
Neben den Werktätigen der Betriebe und Einrichtungen, marschierten hier auch die Schulkinder mit und die "bewaffneten Kräfte" zogen im Stechschritt vorbei.
.. der neue Brunnen .. |
In den achtziger Jahren wurde der Platz dann teilweise umgestaltet.
Statt des eintönigen quadratischen Springbrunnens der sechziger Jahre, wurde ein neuer Brunnen mit hübschen Bronzefiguren der Bildhauerin Kerstin Stöckel errichtet und etwa an der Stelle des abgerissenen Bismarkbrunnens entstand der Marktweiberbrunnen.
1989 zogen dann die Teilnehmer der Montagsdemos über den Platz und wieder begann eine neue Zeit.
1990 kam mit der deutschen Einheit auch die Umgestaltung der "örlichen Organe" und der Wirtschaft. Die HO Mühlhausen wurde erst in Ziel-GnbH umbenannt und 1991 ganz aufgelöst. Die Geschäfte und Gaststätten wurden privatisiert..
.. und der Wilhelm-Pieck-Platz hieß jetzt wieder Untermarkt.
1998 .. der Abriss .. |
.. es rechnete sich nicht mehr .. und außerdem störte der "sozialistische Klotz" einige Leute gar zu sehr..
Mit dem siebenstöckigen Hotelneubau wurde auch gleich der historische Altbau des hemaligen Schlenker-Hotels abgerissen .. und so ganz nebenbei verschwand damit auch einer der ältesten romanischen Tonnenkeller am Untermarkt ..
(.. da passt doch eine Bemerkung von Christian Gottlieb Altenburg von 1824 schön dazu ..:
".. die neue Generation weiß nichts, als alles neu zu machen, und das Alte, was ihnen verhaßt ist, zu verderben ..."... und so verhasst war ja das Hostamü bei vielen garnicht ..)
.. die neue Kreissparkasse .. |
In den letzten Jahren wurde dann der Untermarkt erneut umgestaltet, wobei neben einer guten historischen Präsentation die Verkehrsführung nicht gerade gelungen erscheint.
Aber so ein Platz lässt sich ja immer mal wieder neu gestalten ..
.. der Untermarkt ist ja in dieser Hinsicht einiges gewöhnt.
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